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Digitale Innovation

Mit Schweiß und Bier zu guten Ideen

17.01.2014
thomasbonte @flickr (CC)

Offene Ideenwettbewerbe, sogenannte open innovation challenges, sind mittlerweile ein wichtiger Teil von offener Innovation. Firmen und Universitäten formulieren öffentlich ein Problem und laden alle Interessierte zu Lösungen ein.

Im Internet können entsprechende Softwareangebote mit wenigen Mausklicks auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschneidert werden. Doch der Wert von Ideenwettbewerben liegt nicht ausschließlich in den reinen Ergebnissen, sondern auch in den Diskussionen der Teilnehmer. So mag die Lösung nicht in einem Vorschlag liegen, sondern sich aus der Kombination mehrerer Vorschläge ergeben. Im Internet sind der Teilnehmerzahl von Ideenwettbewerben keine Grenzen gesetzt. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass sich produktive Diskussionen nicht von alleine ergeben.

Teilnehmer müssen sich kennen und vertrauen, um zum Beispiel Kombinationsmöglichkeiten ihrer Beiträge zu erkennen, oder um nach Abschluss des Ideenwettbewerb weiter Teil einer neuen Innovationsgemeinschaft zu sein. Sie lernen sich dann kennen, wenn sie unter Zeitdruck an Ideen und Konzepten arbeiten. Wenn sie auf engem Raum zusammen schwitzen und hinterher zusammen ein Bier trinken. Daher sind physische Treffen, sei es ein Nachmittag oder ein ganzes Wochenende, wichtiger Teil von Ideenwettbewerben. Auf Hackdays nehmen Teilnehmer zusammen Daten und Geräte auseinander. Was braucht diese Espressomaschine, um eines Tages Teil einer intelligenten Küche zu sein, die ihren Energieverbrauch selber steuert? Aufmachen und reinschauen. Hackdays bringen Leute durch eine gemeinsame Herausforderung zusammen.

Ein Ziel offener Innovationsprozesse ist aus Firmensicht die Schaffung einer Gemeinschaft aus engagierten Experten und Kunden, die zum Beispiel Beiträge zu Produktentwicklung und Produkttests leisten. Die Open Knowledge Foundation und der Netzbetreiber Stromnetz Berlin, der zu Vattenfall gehört, organisierten jüngst einen Energy Hackday. Auf dem Hackday arbeiteten Interessierte an Ideen für Geräte, die den Stromverbrauch von Haushalten transparenter darstellen und damit den Verbrauch steuerbarer machen. So sind Treffen im Rahmen von Ideenwettbewerben auch ein Weg für Firmen, sich mit Gruppen auseinanderzusetzen, mit denen sie bisher nicht unbedingt in Kontakt waren.

Online und offline greifen dabei ineinander. Auch die TU Berlin hat einen Ideenwettbewerb zum Thema Informationen zum Stromverbrauch in Haushalten gestartet. Die Teilnehmer des Open Innovation Slam registrierten ihre Vorschläge zunächst online. Hier tauschten sie sich aus und konnten neue Mitstreiter für ihre Ideen gewinnen. Die Gewinner wurden dann zu einem gemeinsamen Wochenende eingeladen, an dem auch Experten und Gastredner teilnahmen.

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